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Der große Kouros ist umgezogen

Wie angekündigt, ist die riesige Statue eines griechischen jungen Mannes archaischer Zeit (Abguss des Originals aus dem 6. Jh. v. Chr.) gestern von der Prometheus-Halle des Kollegiengebäudes I der Universität in den Herder-Bau zur Archäologischen Sammlung umgezogen. Dort steht sie nun im neu gestalteten und überdachten Innenhof des Gebäudes neben dem Eingang zur Sammlung.

der kouros auf seinem neuen platz (1)    der kouros auf seinem neuen platz (2)

Unter großer Anteilnahme der Universitätsangehörigen wurde die kolossale Figur von der für solche Kunsttransporte ausgewiesenen Firma ARTSped mit äußerster Sorgfalt gekippt und auf einen eigens dafür konstruierten Schlitten gebettet. Anschließend führten acht Männer den Schlitten über das Treppenhaus des Kollegiengebäudes bis zum Haupteingang, von wo der Schlitten auf dem Pferdewagen der Brauerei Ganter vertäut wurde. Wie in literarisch überlieferten Prozessionen hellenistischer Zeit (3. – 2. Jh. v. Chr.) oder den Überführungen von höfischen Kunstsammlungen in die neu errichteten königlichen Museen der frühen Neuzeit (18. Jh.) lag der Kouros offen auf dem Wagen und konnte während des gesamten Transportes durch die Stadt von den Passanten bestaunt werden.

der kouros wird gekippt    der kouros auf dem wagen

Pünktlich gegen 14 Uhr stand die Statue am neuen Ort, auf dem Podest vor dem Eingang zur Archäologischen Sammlung. Mit einem kleinen Festakt im Beisein von Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Schiewer und den Dekanen der Philosophischen sowie der Fakultät für Umwelt und natürliche Ressourcen, Prof. Dr. Koch und Prof. Dr. Gander wurde die Statue begrüßt. Die Dimensionen hier lassen sie zwar zunächst weniger kolossal erscheinen, die Lichtverhältnisse andererseits und die freiere Aufstellung im Raum ermöglichen nun dagegen eine viel detailliertere Betrachtung und Wertschätzung einer erstklassigen und heute über 2.500 Jahre alten Bildhauerarbeit.

Der Umzug durch die Stadt wurde von der Öffentlichkeit wohlwollend und interessiert aufgenommen. Eindrücke vom Transport und der Neuaufstellung lassen sich über die Homepage der Badischen Zeitung in einer Fotogalerie und einem Video gewinnen.

 

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