1. Archäologischen Serenade „Serenata à tre“
Serenaden waren um 1800 Musiken zur abendlichen Unterhaltung, die einerseits leicht zugänglich und unterhaltsam, andererseits aber kunstvoll und inspirierend sein sollten. Neben der Vielzahl ihrer Zeitgenossen widmeten sich auch Haydn, Mozart und Beethoven diesem Genre. Dabei gab es in Wien eine gewisse Tradition, Kammermusikserenaden ohne Bassinstrument zu konzipieren, weil diese Abendständchen im Vorbeigehen musiziert werden sollten. Durch den häufigen Rückgriff auf Tanzsätze ist die Serenade die bürgerliche Nachfolgerin der feudalen, barocken Suite.
Alexander Pössinger, Louis Spohr und Ludwig van Beethoven, die drei Komponisten des Programms, hatten in Wien intensiven musikalischen und persönlichen Kontakt. Pössinger war Geiger der kaiserlichen Hofkapelle, Spohr Leiter des "Theaters an der Wien" und Beethoven galt ab 1800 als berühmtester Komponist seiner Zeit. Während das Trio von Pössinger den reinen und anspruchsvollen Serenadentypus repräsentiert macht das Duo für Violine und Viola von Spohr durch seine virtuose und vollstimmige Behandlung der beiden Instrumente Erstaunen. Beethoven schließlich schreibt mit seiner Serenata op. 25 ein eher rebellisches Stück, das nur scheinbar die Kategorie Serenade erfüllt.
Programm
Alexander Pössinger 1767 - 1827 | Trio concertante C-Dur op. 7 für Flöte, Violine und Viola Adagio/Allegro - Andantino Grazioso - Menuetto - Pastorale. Allegretto |
Louis Spohr 1784 - 1859 | Duo E-Moll op. 13 für Violine und Viola Allegro moderato – Adagio - Tempo di Menuetto |
Ludwig van Beethoven 1770 - 1827 | Serenata D-Dur op. 25 |